Hamm: Die Bücherverbrenner

„Margret Holota, „die in der Fußgängerzone zwei Buchhandlungen betreibt“, meint: „Geldverdienen hat Grenzen“ und erinnert daran, „dass sie schon das 2010 erschienene antiislamische Dossier Deutschland schafft sich ab von Thilo Sarrazin nicht geführt hat“.

Heike Hüser von der Buchhandlung Peters „würde es nicht ablehnen, ein Pirinçci-Buch zu bestellen“, wenn es denn „von einem Kunden“ gewünscht würde. Dann würde sie allerdings gerne „über den Inhalt diskutieren“, den Kunden also eines Besseren belehren.

Das wäre Friedhelm Nonte, dem Besitzer eines Antiquariats, nicht genug. Er wollte „ein Zeichen setzen“ und kündigte an, seinen „Bestand von Akif Pirinçci öffentlich zu schreddern“.

Von der Idee nahm er erst Abstand, als ihm klar gemacht wurde, dass auch in Hamm 1933 eine öffentliche Bücherverbrennung stattgefunden hatte, auf dem Exerzierplatz mitten in der Stadt, wo ein Denkmal an den deutsch-französischen Krieg von 1870/71 erinnert. Er hätte nicht gedacht, so der Bücherwurm, dass seine Aktion „solche Wellen“ schlagen würde.

Schrecklich, so etwas. Verbrennen geht nicht, Vierteilen auch nicht. Bleibt nur eine Option: So lange recyceln, bis der Titel passt. Wie wäre es mit „Unser Kampf“?“
Hamm erwacht – Henryk M. Broder 28-10-2015

Anmerkung: Mit solchen „Gesellen“ wie Friedhelm Nonte leben wir in einem Land. Ist das nur gruselig oder bereits bedrohlich?

~ von Verwaltung - 29/10/2015.

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